Hintergrund

Die Übungen des Tai Chi Chuans und des Chi Kungs werden in der Regel langsam ausgeführt, um bestimmte innere Prozesse damit anzusprechen. Dies kann die Dehnung eines Meridians sein, die Öffnung eines Gelenkes, die Vernetzung der Gehirnhälften oder die Anregung des inneren Energieflusses. Die Chinesen haben eine sehr bildhafte Vorstellung davon entwickelt, was alles ENERGIE (CHI) ist und wie man es im Körper bewahren und vermehren kann.

Für uns westliche Menschen ist so eine bildhafte Sprache eher ungewohnt. Wir lieben es konkreter. Physikalisch definieren wir „Energie“ als die Fähigkeit eines Objektes, Arbeit zu verrichten. Auf den Menschen bezogen ist damit das körperliche und geistige Arbeitsvermögen eines Menschen gemeint.

Medizinisch hängt unsere Energie von drei unterschiedlichen Regelkreisen in uns ab. Anhand der Müdigkeit, dem Energiemangel, kann man gut verstehen, welches diese drei Regelkreise sind.

Wer länger in schlecht belüfteten Räumen sitzt, dessen Sauerstoffgehalt im Blut sinkt und es kommt zu einem Sauerstoffmangel im Gewebe (Hypoxie). Dies wird als Müdigkeit erlebt. Wechselt man den Raum und atmet man ein paar Mal tief durch, lässt sich dieser Mangel schnell beheben und die Müdigkeit verfliegt.

Die Verdauungsorgane Magen, Leber, Darm und Pankreas spielen zusammen, um dem Körper Blutzucker bereitzustellen. Sinkt der Blutzuckerspiegel ab, erleben wir auch das als Müdigkeit, die schon etwas tiefer geht. Wenn wir dann etwas essen, bringt das „verbrauchte Energie sofort zurück“. Das dauert zwar ein Weilchen, weil der Darm nicht so schnell arbeitet. Aber mit Süßigkeiten, deren leicht zu erschließender Zucker wir teilweise schon mit der Mundschleimhaut aufnehmen, geht es rascher.

Die Nieren filtern das Blut und entsorgen die darin transportierten Schadstoffe. Gleichzeitig sorgt die Niere für den richtigen PH-Wert des Blutes. Dieser liegt in sehr engen Grenzen zwischen 7,38 und 7,42. Für die Aufrechterhaltung des idealen PH-Wertes ist der Hydrogencarbonat – Stoffwechsel ausschlaggebend. In den Nieren werden aus dem Primärharn gefiltertes Hydrogencarbonat bis zu 90% rückresorbiert. Funktionieren die Nieren nur eingeschränkt, empfinden wir dies als abgrundtiefe Müdigkeit. Auch wenn man 12 Stunden schläft, fühlt man sich nicht ausgeschlafen. Es bleibt immer eine Überwindung, seine Energie zu mobilisieren und es dauert Wochen, bis sich das legt.

Diese drei Funktionszusammenhänge im Körper können durch verschiedene Körperübungen beeinflusst werden. Gezielte Bewegungen stärken die Funktion der Lungen und beleben den Gasaustausch. Sie bewegen die inneren Verdauungsorgane und sorgen für eine sanfte Verschieblichkeit in den Organen bis hinein in die funktionalen Einheiten, zum Beispiel der Schleimhaut des Darms. Und sie stimuliert die Nierenbeweglichkeit und damit die Nierenfunktion.

Was die Chinesen als Vermehrung des CHI im Körper beschreiben, ist in westlichen Ausdrücken ein verbesserter Gasaustausch, eine verbesserte Blutzuckerbildung und ein funktionierender Stoffwechsel des Hydrogencarbonats. Das Resultat ist das gleiche: Ein energiereicher Körper, dem es leicht fällt, Arbeit zu verrichten.

Wer diese 10 Übungen regelmäßig macht, erhält sich seine Gesundheit auf einem hohen Niveau.

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